Die Initiative CHAMP-ION, kurz für „Championing a European advanced manufacturing pilot line of ion-traps“ bietet für die kommenden sieben Jahre den strategischen Rahmen zum Aufbau eines nachhaltigen und skalierbaren Pilotliniennetzwerks in der EU. Das Netzwerk soll Innovationen im Bereich von Ionenfallen-Chips vorantreiben und das europäische Ökosystem stärken, um eine qualitativ hochwertige industrielle Massenproduktion zu ermöglichen.
CHAMP-ION bringt 21 herausragende Partner aus sechs europäischen Ländern zusammen, darunter die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die über einen speziell für den Fallenbau ausgerüsteten Reinraum verfügt und eng mit dem aus der Arbeitsgruppe QUANTUM der JGU hervorgegangenen Start-up neQxt GmbH kollaboriert. Das CHAMP-ION Netzwerk arbeitet an Pilotlinien für die Herstellung von komplexen Ionenfallen für Quantenprozessoren. In Kooperation mit weiteren deutschen Partnern wie der Leibniz Universität Hannover, der Universität Siegen und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig stellt die JGU bei dieser Zukunftstechnologie sicher, dass sie autonom vorangetrieben und wirtschaftlich verwertet werden kann.
Die Zusammenarbeit ermöglicht die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts für die Weiterentwicklung der gesamten Wertschöpfungskette hin zu einer hochwertigen Fertigung – vom Design über das Chip-Packaging bis hin zur Bereitstellung von Fertigungsdienstleistungen für Industriepartner. Ziel ist es, voll-integrierte, validierte und skalierbare Ionenfallen mit integrierter Elektronik und photonischen Strukturen auf einem Chip zu realisieren.
Damit werden mehrere konkrete und realistische Anwendungsfälle aus verschiedenen Bereichen der Quantentechnologien gefördert: Quantencomputer, Quantensensorik und Quantenkommunikation. Außerdem wird die Zusammenarbeit wichtige Dienstleistungen innerhalb des Ökosystems ermöglichen, mit denen das Bewusstsein und die Fähigkeiten innerhalb der Industrie gestärkt werden können.
Die Initiative CHAMP-ION wird die Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten durch die gemeinsamen Mittel der EU-Länder und der Europäischen Union stärken. Die Kooperation ist für alle Hochtechnologiestandorte von entscheidender Bedeutung, vor allem auf dem vielversprechenden Gebiet des Quantencomputing mit Ionenfallen.
Das CHAMP-ION-Konsortium besteht aus 21 Partnern aus sechs europäischen Ländern:
- Forschungs- und Technologieorganisationen:
- Silicon Austria Labs (SAL)
- Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
- Institute of Scientific Instruments of the ASCR (ISI)
- Technical Research Centre of Finland (VTT)
- International Iberian Nanotechnology Laboratory (INL)
- National Metrology Institute of Italy (INRIM)
- Universitäten:
- Universität Innsbruck
- Leibniz Universität Hannover
- Universität Siegen
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
- Universität Padua
- Palacký Universität Olomouc
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs):
- Alpine Quantum Technologies GmbH
- neQxt GmbH
- eleQtron GmbH
- QUDORA technologies GmbH
- Parity Quantum Computing GmbH
- AMIRES Business Innovation Management Institute, z.ú.
- Großunternehmen:
- Infineon Technologies Austria AG
- Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG
- Infineon Technologies AG
Das Framework Partnership Agreement markiert den entscheidenden Schritt, Europas Fähigkeiten im Bereich der Quantentechnologien voranzutreiben und eine robuste, souveräne technologische Zukunft für Europa zu sichern. Das EU-Projekt wird von der Silicon Austria Labs GmbH (SAL) koordiniert; die Co-Finanzierung der deutschen Partner ist vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) zugesagt.